August Engelhardt wurde 1875 in Nürnberg geboren. Engelhardt ließ sich zum Apotheker ausbilden und stieß als „Jungborn Jünger“ zur gleichnamigen Naturalisten-Sekte der Brüder Just, die eine „Heimstätte und Musteranstalt für reines Naturleben“ betrieben. Adolf und Rudolf folgten streng vegetarischen Lehren kombiniert mit befreiter Nacktheit im Alltagsleben.
Unterstützt von Glaubensbrüdern und Schwestern erwarb August Engelhardt eine kleine Insel mit Kokospalmen, um dort sein irrationales aber fröhliches Paradies ins Leben zu rufen.

Die Kokosnuss und die Sonne brannten tief in Engelhardts Seele und führten ihn in seiner Nacktheit zur vollkommenen Erleuchtung. Allmählich formten sich Engelhardts Gedanken in zahlreichen Schriften, mit denen er Anhänger gewann. Seine Ideologie lautete: „Die ausschliessliche Kokosnuss-Diät macht unsterblich und vereinigt mit Gott, denn nackter Kokovorismus ist Gottes Wille.“
Engelhardt nannte seine neue Weltanschauung Kokovorismus. Er schickte Pflanzen-Extrakte an einen Freund in Berlin und versuchte Heilmittel herzustellen. In den USA und auf Cuba hatte man angeblich schon Erfahrungen mit Kokos-Diät und der Verwendung von Kokosnuss Produkten – also „Kokovorismus – gewinnen können.
